Mit dem Auto Japan erkunden: Was du dafür brauchst

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Lesedauer: 3 Minuten

Die ganze Welt entdeckt gerade Japan. Zwischen Januar und September verzeichnete die Japanische Tourismusbehörde JNTO einen historischen Rekord von 31,65 Millionen Touristen. Willst du Japan abseits typischer Sehenswürdigkeiten erleben, dann nimm mit einem Mietwagen das Steuer selbst in die Hand.

Auf vier Rädern bleibst du flexibel und erkundest auf eigene Faust japanische Großstädte, Küstengebiete, unberührte Natur und Inselparadiese. Was du für eine entspannte Fahrt brauchst, erfährst du hier.

Reiseziel Japan: So beliebt und günstig wie nie zuvor

Japan war schon immer eines der beliebtesten Reiseziele weltweit. Nicht alle konnten sich die weite Reise jedoch leisten. Das hat sich inzwischen geändert, denn dank schwachem Yen war ein Japanurlaub noch nie so erschwinglich wie jetzt.

Steigende Besucherzahlen sind zwar gut für die japanische Wirtschaft, können durch sogenannten „Overtourism“ aber auch zu starkem Andrang, langen Wartezeiten und höheren Preisen in touristischen Hotspots wie Tokio und Kyoto führen.

Auf vier Rädern ein anderes Japan erleben

Wenn du volle Touristenpfade und Bahnen meiden und dein Reisegeld nicht für den teuren Shinkansen-Schnellzug ausgeben willst, dann empfiehlt sich eine Reise im Mietwagen. Vor allem beim zweiten oder dritten Japanaufenthalt bietet dir ein Mietwagen mehr Flexibilität, Abwechslung und Unabhängigkeit.

Vorteile: Warum sich ein Mietwagen in Japan lohnt

  • Statt dich mit U-Bahnplänen und Abfahrtszeiten herumzuschlagen, bleibst du ungebunden und mobil
  • Du kannst abgelegenere Regionen wie die Natur Nordjapans, die idyllische Sanriku-Küste oder ländliche Präfekturen wie Shimane individuell entdecken
  • Deine Reise kann einer festen Route folgen und trotzdem Spielraum für Abstecher und Zwischenstopps lassen
  • Je nach Reiseroute kann die Fahrt im Mietwagen günstiger sein, als mit dem teuren Shinkansen-Schnellzug von Stadt zu Stadt zu reisen

Was du für deine Autoreise in Japan wissen musst

Bevor du dich hinter das Steuer setzt, solltest du dich vor Reiseantritt richtig vorbereiten. Wir haben dir die wichtigsten Infos für deinen Mietwagenurlaub zusammengestellt:

  • Für Deutsche und Schweizer: Du brauchst deine nationale Fahrerlaubnis, deinen Reisepass sowie eine offizielle japanische Übersetzung deines Führerscheins. Ein in Deutschland oder in der Schweiz ausgestellter Internationaler Führerschein wird in Japan leider nicht anerkannt. Die Übersetzung kann durch den ADAC Südbayern (ca. 10 Tage), durch das Reiseunternehmen Japan Experience (ca. 6 Wochen) oder durch den Übersetzungsservice Driving-Japan.com (ca. 1 bis 2 Wochen) erfolgen. Du kannst deinen Führerschein auch in Japan an einem International Service Counter der Japan Automobile Federation (JAF) übersetzen lassen. Das kostet etwa 3.000 Yen und kann bis zu zwei Stunden oder spätestens bis zum nächsten Tag dauern.
  • Für Österreicher: Mit einem in Österreich ausgestellten und gültigen Internationalen Führerschein erübrigt sich die Übersetzung, denn dieser wird in Japan problemlos anerkannt. Führe ihn immer zusammen mit deinem nationalen Führerschein mit.
  • Versicherungsschutz: Unfälle im Straßenverkehr lassen sich bei aller Vorsicht nicht ausschließen. Mit einer Versicherung wie der privaten Haftpflichtversicherung der HUK24 bleibst du gegen Personen-, Sach- oder Vermögensschäden geschützt, die du in Japan verursachst. Für Schäden durch oder mit dem Mietfahrzeug brauchst du eine zusätzliche KFZ-Versicherung für das Ausland, denn reguläre KFZ-Haftpflichtversicherungen gelten meist nur innerhalb Europas. Für vollen Schutz bietet sich eine Mietwagen-Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung an, die auch alle selbstverschuldeten Schäden am Fahrzeug oder Diebstahl umfasst. Da die Mindestversicherungssummen in Japan niedriger sind als in Deutschland, kannst du die Deckung durch eine „Traveller-Police“ (bis zu 500.000 Euro Deckung) gegen von dir verursachte Schäden erhöhen.
  • Expressway-Gebühren: Willst du schnell vorankommen, lassen sich Expressways (Japans Autobahnen) inklusive Mautgebühren nicht vermeiden. Die Gebühren hängen von der Fahrtstrecke ab und können schnell bei über 10.000 Yen liegen. Die Mautgebühr zahlst du direkt an der Mautstation in Bar, per Kreditkarte oder mit einem bargeldlosen ETC-Gerät (Electronic Toll Collection). Die ETC-Karte kannst du bei der Autovermietung buchen.

Die wichtigsten Fakten zum Fahren in Japan

Beachte folgende Tipps, um im japanischen Straßenverkehr sicher unterwegs zu sein:

  • Speziell in ländlichen Regionen sind Autoschilder selten zweisprachig, daher brauchst du einen Autoatlas in Deutsch/Englisch oder zuverlässiges Internet für eine digitale Navigation. Die meisten Mietfahrzeuge verfügen über ein mehrsprachiges GPS-System. Auch Reise-Apps können dir bei der Navigation helfen.
  • In Japan gilt Linksverkehr, daher sitzt du rechts am Steuer und fährst links.
  • Tempolimits liegen etwa bei 100 km/h auf Expressways und 50 km/h auf Landstraßen.
  • Du findest Selbstbedienungstankstellen sowie Tankstellen mit Komplettservice, bei denen Mitarbeiter das Betanken übernehmen.

Weitere Infos bietet die JNTO mit einem Leitfaden für Mietautos in Japan.

Benjamin Krischbeck
Benjamin Krischbeckhttps://7trends.de
Benjamin Krischbeck, Jahrgang 1977, lebt mit seiner Familie in Augsburg. Als freier Journalist schrieb er bereits für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, taz – die tageszeitung, Berliner Zeitung, Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung. Der studierte Wirtschaftsjurist liebt ortsunabhängiges Arbeiten. Mit seinem Laptop und Coco (Zwergpinscher) ist er die Hälfte des Jahres auf Reisen.

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