Wie du die Antennenanschlüsse in deinem Haus in ein Ethernet-Netzwerk verwandelst

Zuletzt aktualisiert:

Lesedauer: 2 Minuten

Obwohl wir in unserem Alltag praktisch die ganze Zeit mit Ethernet-Netzwerken zu tun haben, wissen nur die wenigsten, was es damit genau auf sich hat. Das liegt daran, dass der Begriff “Ethernet” eher von Technikern genutzt wird. Umgangssprachlich kommt hingegen in der Regel die Bezeichnung LAN zum Einsatz. Was in der Vergangenheit vor allem unter Gamern verbreitet war, hat heutzutage wegen der guten Geschwindigkeit und Stabilität auch in vielen anderen Situationen einen Nutzen. Da kommt es doch nur gelegen, dass wir prinzipiell nur Antennenanschlüsse brauchen, um unser Haus in ein Ethernet-Netzwerk zu verwandeln. Aufwendiges Kabelverlegen bleibt uns dadurch erspart.

MoCA-Adapter bilden das Herzstück der Infrastruktur

Im Grunde braucht es nur zwei Geräte, um Antennenanschlüsse für Ethernet zu nutzen – MoCA-Adapter. MoCA-Adapter sind Netzwerkbrücken, die günstig online oder im Fachhandel erhältlich sind und uns ermöglichen, über bestehende Koaxialkabel ein stabiles Heimnetzwerk aufzubauen. Sie bilden das Herzstück einer modernen Kabelinfrastruktur, ohne dass wir neue Netzwerkkabel benötigen. Da die Verbindung über das Koaxialkabel sehr stabil ist, kommt MoCA sogar als Alternative zu WLAN infrage. Vorausgesetzt, dass die vorliegende Infrastruktur MoCA unterstützt oder gegebenenfalls nachgerüstet wird. Der an den Router angeschlossene MoCA-Adapter dient als Einspeisepunkt für das Netzwerksignal, während die anderen MoCA-Adapter (mindestens ein weiterer) das Signal empfangen und umwandeln.

Fernsehen ist grundsätzlich auch nach der Transformation möglich

Noch immer wird oft angenommen, dass Antennenanschlüsse nach der Integration mit Ethernet nicht mehr nutzbar sind. Das ist zumindest bei korrekter Installation und hochwertigen Adaptern praktisch ausgeschlossen, da die Geräte Frequenzen nutzen, die über denen von normalen TV-Signalen liegen. Fernseher können also weiterhin ohne jegliche Einschränkungen verwendet werden. Dasselbe gilt für Radio und andere auf TV-Infrastruktur basierende Dienste. Die Transformation bestehender Koaxialleitungen zu einem Ethernet-Netzwerk hat also keine nennenswerten Nachteile.

Ethernet-Netzwerke sind in vielen Branchen unverzichtbar

Ein auf Ethernet basierendes Heimnetzwerk ist die beste Alternative für all diejenigen, die keinen Kabelsalat wünschen und sich über die Instabilität von WLAN ärgern. Dank dieser Störungsfreiheit wird Ethernet nicht nur im privaten Umfeld genutzt, sondern auch in vielen Betrieben. Es ist etwa ganz normal, dass die Automaten in Spielhallen über kabelgebundene Netzwerke miteinander verbunden sind. Bei Spielautomaten online sind die cloudbasierten oder zentral verwalteten Server ebenfalls häufig an leistungsfähige Ethernet-Verbindungen angebunden. Außerhalb der Branche ist es nicht anders: Arztpraxen, Banken, Produktionsbetriebe und viele andere Unternehmen nutzen Ethernet. WLAN ist also trotz seiner Flexibilität keineswegs immer die beste Lösung.

Eigeninstallation oder Fachbetrieb? Es kommt darauf an

An sich ist eine Eigeninstallation unkompliziert, da du nur die MoCA-Adapter anschließen und konfigurieren musst. In der Praxis ist es jedoch oft so, dass die vorhandene Koaxialinfrastruktur nicht auf eine Datenübertragung ausgelegt ist. Es braucht also erst eine Anpassung der Verteiler, bevor eine stabile Verbindung hergestellt werden kann. Da die damit verbundene Arbeit weit über das Anstecken von Geräten hinausgeht, braucht es in solchen Situationen zwingend fachkundige Hilfe. Geht es hingegen nur um das Verbinden einzelner Koaxialdosen mit MoCA-Adaptern, kommt prinzipiell auch eine Eigeninstallation infrage.

Nach dem Anschluss bietet sich ein umfassender Netzwerktest an

Über Antennenanschlüsse realisierte Ethernet-Netzwerke sind keineswegs eine Lösung, die besonders komplex ist. Dennoch ist es unabhängig von der Installationsart wichtig, vor dem Einsatz einen umfassenden Netzwerktest durchzuführen. Nur so ist sichergestellt, dass die Verbindung wirklich stabil ist. Als Erstes solltest du einen Ping-Test durchführen, um die Latenz der Verbindung zu prüfen. Daraufhin bieten sich weiterführende Tests für Bandbreite, Jitter und Paketverlust an. Für all das gibt es online kostenlos nutzbare Tools, die direkt im Browser aufgerufen werden können. Sollten die Ergebnisse nicht überzeugen, liegt möglicherweise ein Problem mit der Koaxialinfrastruktur vor.

Benjamin Krischbeck
Benjamin Krischbeckhttps://7trends.de
Benjamin Krischbeck, Jahrgang 1977, lebt mit seiner Familie in Augsburg. Als freier Journalist schrieb er bereits für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, taz – die tageszeitung, Berliner Zeitung, Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung. Der studierte Wirtschaftsjurist liebt ortsunabhängiges Arbeiten. Mit seinem Laptop und Coco (Zwergpinscher) ist er die Hälfte des Jahres auf Reisen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beitrag teilen:

Subscribe

spot_imgspot_img

Beliebt

Das könnte Sie auch interessieren
Interessant

Zahn abgebrochen – Was tun? Sofortmaßnahmen und Tipps für die richtige Behandlung

Ein plötzlich abgebrochener Zahn kann für Betroffene sehr schockierend...

Wasserverschwendung im Bad? So senken moderne Armaturen deine Nebenkosten und steigern den Komfort

Ein tropfender Wasserhahn kann im Laufe eines Jahres mehrere...

Der Umsatz der europäischen Glücksspielbranche: Rahmenbedingungen und Entwicklungen

Trotz der strengen Rahmenbedingungen wächst die europäische Glücksspielbranche unaufhaltsam...