Pferdeboxen neu gedacht: mehr Platz, Licht und Luft für ein langes Pferdeleben

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Früher diente die Pferdehaltung primär dem praktischen Nutzen – sei es in Landwirtschaft, Transport oder Militär. Funktionalität und Effizienz standen im Vordergrund. Mit der Mechanisierung und dem gesellschaftlichen Wandel veränderte sich  der Blick auf das Pferd jedoch; heute gelten Pferde nicht mehr als reine Arbeitstiere, sondern als Freizeitpartner, Sportgefährten oder Familienmitglieder. Womit auch das Tierwohl zunehmend in den Fokus rückt. In diesem Zusammenhang ist dann die artgerechte Unterbringung des Pferdes natürlich besonders wichtig. Und die betrifft speziell die Gestaltung und Größe der Pferdeboxen, die den natürlichen Bedürfnissen der Tiere entsprechen sollen.

Arbeitspferd adé – willkommen, Freizeitpartner: die Pferdehaltung im Wandel

In der Nachkriegszeit war die Pferdehaltung stark von praktischem Nutzen geprägt. Gerade in der Land- und Forstwirtschaft und im Transportwesen hielt man Pferde, damit diese bestimmte Aufgaben erfüllen konnten. Effizienz stand dabei im Vordergrund, selbstverständlich auch im Hinblick auf die Unterbringung. Traditionelle Ställe präsentierten sich daher vorrangig platz- und kostensparend, was für die Tiere eine dementsprechend geringe Bewegungsfreiheit und kaum Möglichkeiten zur sozialen Interaktion bedeutete. Oder mit anderen Worten: Damals war das Verhältnis zwischen Mensch und Huftier tendenziell nüchtern und zweckorientiert. Gleichwohl galten Pferde als wertvolles Kapital, das man schon für eine langjährige Arbeitsleistung pflegte.

Und als man Pferde im Zuge der Mechanisierung zwischen den späten 1950ern bis in die 1980er Jahre zunehmend durch Maschinen ersetzte, ließ sich der Fokus daher vergleichsweise einfach in Richtung Sport und Freizeit verschieben. In den 1980er-Jahren führte das Umdenken zu mehr Bewusstsein für die natürlichen Bedürfnisse der Pferde. 

Wie revolutionieren moderne Pferdeboxen die Haltung?

Wie schon angesprochen, vollzog sich in dieser Zeit ein grundlegender Wandel in der Pferdehaltung – und mit diesem Rollenwechsel wuchs das Bewusstsein, die Tiere nicht nur funktional, sondern vorrangig artgerecht unterzubringen. Viele Stallungen setzen seither auf Gruppenhaltung mit großzügigen Paddocks, die Pferden soziale Interaktion und viel Bewegung ermöglichen. Stallbauer und Betreiber entwickelten dementsprechend helle, gut belüftete Trakte mit über zwei Metern Deckenhöhe und großen Fensterfronten, die Tageslicht in jede Box lassen und Blickkontakt zu Artgenossen schaffen.

Gleichzeitig etablierte sich die Faustregel für die ideale Grundfläche, die sich auch Rutjes Pferdeboxen zunutze machen: das Quadrat der doppelten Widerristhöhe. Ein Sportpferd von 1,68 m kommt so auf mindestens 11,29 m² Platz – ausreichend Raum, um sich frei zu bewegen, zu wälzen oder sogar gymnastische Übungen durchzuführen. Naturböden mit weichem Einstreu automatisierte Tränken für konstante Flüssigkeitsversorgung und Heunetze für langsamen Futterzugriff unterstützen Gesundheit und natürliches Fressverhalten. Viele moderne Anlagen verbinden Stall- und Offenstallbereiche über Paddockboxen, sodass der Kontakt zu Artgenossen jederzeit möglich ist und sich der Rangordnungsstress durch rotierende Gruppen deutlich reduzieren lässt.

So ist in Kombination mit

  • Trainingshallen, die den ergonomischen Ansprüchen gerecht werden,
  • individuell abgestimmten Fütterungs‑ und Trainingsplänen
  • sowie umweltanreichernden Elementen wie Spielgeräten

aus der früheren, engen Stallzelle ein echter Komfortraum geworden – ein Umfeld, das Gesundheit, Bewegung und soziales Miteinander bestmöglich unterstützt.

Fazit? Platz und Licht fördern Gesundheit und Wohlbefinden

Was für Menschen gilt, ist auch ein guter Maßstab für die Pferdehaltung. Großzügige, helle und gut belüftete Boxen wie Rutjes Pferdeboxen ermöglichen den Tieren eine soziale Interaktion und bieten ihnen darüber hinaus ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit. So beugt man körperlichen und psychischen Problemen vor – ganz für ein langes, gesundes Pferdeleben. Allerdings ruht man sich auf dem Status quo keineswegs aus, denn Forschung und Entwicklung schreiten auch in der Zukunft weiter voran – ganz im Sinne des Pferdewohls.

Benjamin Krischbeck
Benjamin Krischbeckhttps://7trends.de
Benjamin Krischbeck, Jahrgang 1977, lebt mit seiner Familie in Augsburg. Als freier Journalist schrieb er bereits für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, taz – die tageszeitung, Berliner Zeitung, Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung. Der studierte Wirtschaftsjurist liebt ortsunabhängiges Arbeiten. Mit seinem Laptop und Coco (Zwergpinscher) ist er die Hälfte des Jahres auf Reisen.

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