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Was ist ein Fersensporn?
Ein Fersensporn ist eine knöcherne Ausziehung am Fersenbein, die häufig mit chronischen Schmerzen an der Ferseverbunden ist. Besonders betroffen sind Menschen, die über längere Zeit eine übermäßige Belastung der Füße erfahren – etwa durch langes Stehen, intensives Lauftraining oder ungeeignetes Schuhwerk. Speziell entwickelte Fersensporn Schuhe bieten hier gezielte Entlastung und können eine sinnvolle Ergänzung zur konservativen Behandlung darstellen. Es wird zwischen einem unteren Fersensporn (plantarer Fersensporn) und einem oberen Fersensporn (kranialer Fersensporn) unterschieden.
Der plantare Fersensporn entsteht an der Unterseite des Fersenbeins, wo die Plantarfaszie ansetzt – ein starkes Bindegewebsband, das den Fuß stabilisiert. Eine dauerhafte Reizung führt hier zu mikroskopischen Verletzungen, die der Körper mit Kalkablagerungen beantwortet – der Fersensporn entsteht. Dieser kann im Röntgenbild sichtbar sein, muss aber nicht zwangsläufig Schmerzen verursachen.
Typische Symptome erkennen
Ein scharfer, stechender Schmerz beim ersten Auftreten am Morgen oder nach längerer Ruhe ist ein typisches Anzeichen. Betroffene beschreiben, dass der Schmerz mit der Zeit nachlässt, aber bei weiterer Belastung zurückkehrt. Besonders nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen treten Beschwerden auf, oft begleitet von einer Druckempfindlichkeit an der Ferse.
Ursachen und Risikofaktoren im Blick
Überbelastung, falsches Schuhwerk, Übergewicht und eine verkürzte Wadenmuskulatur gehören zu den Hauptursachen. Auch Fehlstellungen wie der Knick-Senkfuß oder eine übermäßige Pronation begünstigen die Entstehung. Sportarten mit wiederholter Belastung der Ferse – etwa Joggen, Tanzen oder Tennis – erhöhen das Risiko.
Diagnose durch den Facharzt
Ein erfahrener Orthopäde diagnostiziert den Fersensporn anhand der Anamnese und einer gezielten körperlichen Untersuchung. Die endgültige Bestätigung liefert häufig ein Röntgenbild, auf dem die knöcherne Ausziehung sichtbar wird. Wichtig ist die Differenzialdiagnose, da ähnliche Beschwerden auch durch eine Plantarfasziitis oder eine Achillessehnenentzündung verursacht werden können.
Bewährte Maßnahmen zur Selbsthilfe
1. Entlastung und gezielte Schonung
Der erste und wichtigste Schritt ist die Reduktion der Belastung. Längeres Stehen oder intensiver Sport sollten vorübergehend vermieden werden. Der Einsatz von weich dämpfenden Einlagen oder Fersenkissen kann die Druckspitzen reduzieren und für sofortige Linderung sorgen.
2. Dehnübungen für Fuß und Wade
Regelmäßige Dehnübungen helfen, die Spannung aus der Plantarfaszie und den Wadenmuskeln zu nehmen. Besonders effektiv ist die Dehnung der Wadenmuskulatur gegen eine Wand sowie das Rollen eines Tennisballs unter der Fußsohle. Diese Übungen sollten mehrmals täglich über mehrere Wochen konsequent durchgeführt werden.
3. Kühlung und lokale Maßnahmen
Kühlpacks oder eine Eisflasche, die über den Boden gerollt wird, wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Topische Schmerzgele mit Ibuprofen oder Diclofenac können unterstützend wirken.
Medizinische Therapien, die helfen
4. Physiotherapie
Zielgerichtete Physiotherapie mit Techniken wie Faszienmobilisation, Querfriktionen oder Ultraschalltherapie kann die Regeneration beschleunigen. Der Physiotherapeut erstellt einen individuellen Trainingsplan zur Stabilisierung des Fußgewölbes und Verbesserung der Beweglichkeit.
5. Stoßwellentherapie
Bei chronischen Beschwerden kann die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) helfen. Dabei werden hochenergetische Schallwellen gezielt auf die schmerzende Stelle gerichtet, um die Durchblutung zu fördern und Heilungsprozesse anzuregen. Diese Methode ist wissenschaftlich gut belegt und wird von vielen Kassen bezuschusst.
6. Taping und Bandagierung
Ein korrekt angelegtes Kinesiotape kann die Zugspannung der Plantarfaszie reduzieren. Auch spezielle Bandagen oder Nachtlagerungsschienen, die die Fußsohle leicht gedehnt halten, zeigen gute Erfolge bei nächtlichen Schmerzen.
Langfristige Prävention
7. Geeignetes Schuhwerk
Die Wahl der richtigen Schuhe ist als Fersensporn-Prävention entscheidend. Sie sollten eine feste Fersenkappe, gute Dämpfung und eine ausgeprägte Fußgewölbeunterstützung bieten. Absätze über 3 cm sollten vermieden werden. Sportler sollten ihre Laufschuhe regelmäßig ersetzen, um eine abgenutzte Dämpfung zu vermeiden.
8. Einlagenversorgung
Orthopädische Einlagen entlasten das Längsgewölbe und korrigieren Fehlstellungen. Spezielle Modelle mit einer Weichbettung im Fersenbereich können individuell angepasst werden und verhindern, dass sich die Beschwerden erneut entwickeln.
9. Reduktion von Übergewicht
Übermäßiges Körpergewicht verstärkt die Belastung auf die Ferse erheblich. Eine nachhaltige Gewichtsreduktion durch ausgewogene Ernährung und gelenkschonende Bewegung (z. B. Schwimmen, Radfahren) kann langfristig Abhilfe schaffen.
Wann ist eine Operation notwendig?
In sehr seltenen Fällen, bei denen sämtliche konservativen Maßnahmen versagen, kann eine operative Abtragung des Fersensporns in Erwägung gezogen werden. Diese Eingriffe sind jedoch mit Risiken verbunden und werden nur in Ausnahmefällen durchgeführt. Postoperativ ist mit einer längeren Rehabilitationszeit zu rechnen.
Fersensporn bei Sportlern – Besonderheiten im Training
Sportlich aktive Menschen sollten ihr Trainingspensum schrittweise steigern, auf gute Dämpfung achten und die Dehnübungen als festen Bestandteil ins Aufwärmen integrieren. Besonders hilfreich sind Kompressionstrümpfe, die die Durchblutung fördern und die Muskulatur unterstützen.
Fazit: Konsequenz ist der Schlüssel zur Schmerzfreiheit
Ein Fersensporn ist schmerzhaft, aber gut behandelbar. Wer konsequent auf Schonung, gezielte Dehnung, Einlagenversorgung und schmerzlindernde Maßnahmen setzt, kann meist auf eine vollständige Heilung hoffen. Wichtig ist, nicht zu lange zu warten, sondern frühzeitig zu handeln, um eine Chronifizierung der Schmerzen zu vermeiden.