Wie entsteht ein Tornado?

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Tornados sind faszinierende und gleichzeitig gefährliche Wetterphänomene, die enorme Zerstörungskraft besitzen. Sie entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener atmosphärischer Bedingungen. In diesem Artikel erfährst Du Schritt für Schritt, wie diese mächtigen Wirbelwinde entstehen.

Das Herzstück der Tornadoentstehung ist das Aufeinandertreffen von warmen und kalten Luftmassen. Hierbei spielen sowohl die Bildung von intensiven Aufwinden als auch Abwinden/i eine zentrale Rolle. Daraus resultiert die Bildung einer rotierenden, vertikalen Luftsäule. Verstehe genau, wie sich diese Prozesse zu einem gefährlichen Tornado entwickeln können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Tornados entstehen durch das Aufeinandertreffen von kalten und warm-feuchten Luftmassen.
  • Starke Aufwinde und Abwinde fördern die Bildung rotierender Luftsäulen.
  • Rotierende vertikale Luftsäulen entstehen durch Windschervorgänge.
  • Superzellen-Gewitter verstärken die Rotation und begünstigen Tornadobildung.
  • Die sichtbare Trichterwolke entsteht durch aufgewirbelte Feuchtigkeit und Trümmer.

Aufeinandertreffen von kalter und warmer Luftmassen

Ein Tornado entsteht oft, wenn kalte Luftmassen auf warm-feuchte Luftmassen treffen. Diese unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeitsgehalte führen zu spannungsgeladenen Wetterbedingungen.

Entstehung von starken Aufwinden und Abwinden

Wie entsteht ein Tornado?
Wie entsteht ein Tornado?

Wenn kalte und warme Luftmassen aufeinandertreffen, können mächtige Auf- und Abwinde entstehen. Diese sind zentrale Elemente für die Bildung eines Tornados. Während des Prozesses steigt warme Luft schnell nach oben, während kalte Luft absinkt. Dies führt zu starker Instabilität und verstärkt den vertikalen Luftaustausch, was zur Entstehung eines rotierenden Systems beiträgt.

Wenn die Atmosphäre stark genug destabilisiert wird, kann die entstehende Rotation Windgeschwindigkeiten erreichen, die nahezu unvorstellbar sind. – Dr. Harold Brooks, Meteorologe am National Severe Storms Laboratory

Bildung einer rotierenden vertikalen Luftsäule

Die Bildung einer rotierenden vertikalen Luftsäule beginnt mit starken Windschervorgängen. Hierbei wird die horizontale Rotation durch aufsteigende warme Luft in eine vertikale Rotation umgewandelt. Die rotierende Luftsäule kann sich schließlich zu einem Tornado entwickeln, wenn sie stabil genug ist und die Aufwinde anhalten.

Prozess Beschreibung Relevanz für Tornadoentstehung
Aufeinandertreffen von Luftmassen Kalte Luftmassen treffen auf warm-feuchte Luftmassen. Erzeugt instabile Wetterbedingungen.
Starke Aufwinde und Abwinde Warme Luft steigt auf, kalte Luft sinkt ab. Verstärkt vertikalen Luftaustausch und Turbulenzen.
Bildung einer rotierenden Luftsäule Windschervorgänge wandeln horizontale Rotation in vertikale Rotation um. Entscheidend für die Tornadoentstehung.

Einfluss von mächtigen Gewitterzellen und Superzellen

Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung eines Tornados spielen mächtige Gewitterzellen, auch bekannt als Superzellen. Diese besonderen Arten von Gewittern zeichnen sich durch eine enorm starke und langlebige Rotation aus. Innerhalb dieser Systeme können die rotierenden Luftmassen weiter beschleunigt werden, was maßgeblich zur Bildung des Tornados beiträgt.

Verstärkung der Rotation durch Windschervorgänge

Verstärkung der Rotation durch Windschervorgänge - Wie entsteht ein Tornado?
Verstärkung der Rotation durch Windschervorgänge – Wie entsteht ein Tornado?
Windschervorgänge spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Tornados. Sie treten auf, wenn sich die Winde in verschiedenen Höhen und Richtungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen. Diese Scherkräfte können eine ursprünglich horizontale Rotation erzeugen, die durch starke Aufwinde in eine vertikale Rotationsbewegung umgewandelt wird.

Bodennähe der Luftsäule, Bildung eines Wirbels

Wenn die Luftsäule die Bodenoberfläche erreicht, entsteht ein Wirbel, der als Tornado bekannt ist. Diese rotierende Luftsäule zieht oft Feuchtigkeit und Trümmer mit sich in die Höhe, was zur Bildung der charakteristischen Trichterwolke führt.

Sichtbare Trichterwolke durch aufgewirbelte Feuchtigkeit

Wenn ein Tornado entsteht, wird die Luftsäule nach und nach in Bodennähe gezogen. Die Sichtbarkeit nimmt zu und eine sichtbare Trichterwolke bildet sich. Diese erscheint durch die aufgewirbelte Feuchtigkeit als Ergebnis der intensiven Rotation. Manchmal ist die Trichterwolke gut zu erkennen, besonders wenn sie Staub und andere Partikel aufwirbelt.

Auftreten auf offener Landschaft oder bewohntem Gebiet

Ein Tornado kann sowohl auf offener Landschaft als auch in bewohnten Gebieten auftreten. Wenn er durch besiedelte Bereiche zieht, können die Schäden verheerend sein. Aufgrund seiner extremen Windgeschwindigkeiten und der damit verbundenen Zerstörungskraft stellt ein Tornado eine erhebliche Gefahr für Menschenleben und Strukturen dar.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen einem Tornado und einem Hurrikan?
Ein Tornado ist ein kleiner, aber sehr intensiver Wirbelsturm, der meist im Binnenland auftritt und nur eine kurze Lebensdauer hat. Ein Hurrikan hingegen ist ein sehr großer, langer anhaltender tropischer Wirbelsturm, der im Ozean entsteht.
Wie kann man sich vor einem Tornado schützen?
Eine wirksame Maßnahme ist das Aufsuchen eines Kellers oder eines fensterlosen Raumes im Erdgeschoss. Auch das Befolgen der örtlichen Wetterwarnungen und das Erstellen eines Notfallplans kann helfen, die Sicherheit während eines Tornados zu gewährleisten.
Wie wird die Stärke eines Tornados gemessen?
Die Stärke eines Tornados wird anhand der Fujita-Skala (oder Enhanced Fujita-Skala) gemessen, die auf der Basis der verursachten Schäden an Gebäuden und Vegetation die Intensität in Kategorien einteilt (F0 bis F5).
Kann ein Tornado in städtischen Gebieten entstehen?
Ja, Tornados können auch in städtischen Gebieten entstehen. Obwohl sie häufiger in ländlichen Gebieten vorkommen, sind städtische Regionen ebenfalls nicht vor diesen Naturereignissen geschützt.
Was ist ein Doppel-Tornado?
Ein Doppel-Tornado, auch als Multivortex-Tornado bekannt, ist ein Phänomen, bei dem zwei oder mehr Tornados gleichzeitig aus derselben Gewitterzelle entstehen und eng beieinanderwirbeln.
Benjamin Krischbeck
Benjamin Krischbeckhttps://7trends.de
Benjamin Krischbeck, Jahrgang 1977, lebt mit seiner Familie in Augsburg. Als freier Journalist schrieb er bereits für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, taz – die tageszeitung, Berliner Zeitung, Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung. Der studierte Wirtschaftsjurist liebt ortsunabhängiges Arbeiten. Mit seinem Laptop und Coco (Zwergpinscher) ist er die Hälfte des Jahres auf Reisen.

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